==> Zehn Gebote ==> Heiligung des Sonntags
Monatelang hatte sich der Erfinder Schmidt bemüht, durch Berechnungen wichtige Zahlenverhältnisse bei der Entwicklung der Heißdampflokomotive zu finden, vergebens. Da suchte er in den Bergen Ausspannung da, als er Sonntagmorgens in seiner stillen Zurückgezogenheit erwachte, standen die gesuchten Zahlen vor ihm. Er schrieb sie sich auf, ließ aber den Sonntag vorübergehen, ohne zu rechnen.
Erst am Montag setzte er die geschauten Zahlenverhältnisse in seine Rechnung ein mit dem Ergebnis, dass die praktische Ausführung der Heißdampflokomotive zu einem vollen Erfolg führte. - Ein andermal hatte er lange vergebens nach einer die Lokomotive betreffenden Konstruktion gesucht. Wiederum in der stille eines Sonntags stand die Lösung dann plötzlich wie mit Blitzlicht an die Wand gezeichnet vor ihm, und zwar so deutlich, dass er sie am folgenden Tage - er pflegte sonntags nicht zu arbeiten - aus dem Gedächtnis auf dem Papier entwerfen konnte.
5. Mose 5, 13-14
==> Der Segen der Sonntagsheiligung
Emil Frommel hatte in seiner Gemeinde einen Handwerker, der nicht nur am Alltag, sondern auch stets den ganzen Sonntag hindurch an seinem Schustertisch saß und arbeitete. Wenn Frommel ihm den freundlichen Rat gab, doch auch einmal den Sonntag zu feiern, so antwortete der Mann:
"Herr Pfarrer, dazu habe ich keine Zeit, sehen sie, ich habe eine große Familie mit sieben Kindern und nur eine kleine Einnahme. Wie sollte ich wohl durchkommen, wenn ich am Sonntag die Hände in den Schoß legen wollte?" -
Als Frommel ihn wieder einmal bei der Sonntagsarbeit vorfand, sagte er ihm: "Wir wollen einen Vertrag schließen. Versprechen sie mir, ein ganzes Jahr lang nur sechs Tage zu arbeiten und am siebenten Tage, dem Sonntage, keine Arbeit anzurühren, dafür aber ganz regelmäßig zum Gottesdienst in die Kirche zu kommen, so will ich Ihnen versprechen, dass ich Ihnen allen Schaden, den sie durch Ihre Sonntagsheiligung machen werden, bei Heller und Pfennig am Schluss des Jahres ersetzen werde."
Der Mann, der ein gewisses Vertrauen zu Frommel gefaßt hatte, ging auf den Vorschlag ein. Als das Jahr zu Ende war, kam Frommel pünktlich zu ihm und fragte: "Was muss ich Ihnen nun zahlen, lieber Freund?"
Da antwortete der Mann mit strahlenden Augen: "Ach, nichts, nichts! Ich habe trotz der Sonntagsfeier mehr Verdienst gehabt als früher, und es ist ein ganz anderes Leben bei uns im Hause geworden, viel mehr Freude, viel mehr Glück, so wie wir es früher nie gekannt haben, ist bei uns eingekehrt!" Frommel aber erwiderte: "Nicht trotz der Sonntagsfeier, sondern gerade wegen der Sonntagsfeier haben sie mehr gehabt als sonst."
==> Eric Liddell - der Mann, der am Sonntag nicht lief
Eric Liddell kam 1902 in China zur Welt. Seine Eltern waren Missionare aus Schottland. Als Eric fünf Jahre alt war, wurde er zusammen mit seinem älteren Bruder Robbie zurück auf die Britischen Inseln geschickt, um dort in London zur Schule zu gehen. Die beiden Jungen vermissten ihre Eltern und ihre kleine Schwester sehr, entwickelten sich in dem Internat »für Missionskinder« aber sehr gut. (Die Schule wurde später in Etham College umbenannt.)
Allen in der Schule fiel schnell auf, dass die Liddell- Brüder geborene Athleten waren. Sie spielten Rugby und Kricket und machten bei allen möglichen Leichtathletik-Disziplinen mit: Querfeldeinrennen, Hochsprung, Weitsprung, 100m-Sprint, Hürdenlauf und 220m-Lauf. Laufen war Erics liebste Sportart und als seine Zeit an der Universität begann, nahm man immer mehr Notiz von seiner unglaublichen Geschwindigkeit.
1924 war Eric, im Alter von zweiundzwanzig Jahren, Großbritanniens große Hoffnung auf eine Goldmedaille bei der Olympiade in Paris. Aber als der Wettkampf anstand, weigerte sich Eric in seinen besten Disziplinen, dem 100- und 220m-Lauf, anzutreten, weil der Qualifizierungslauf an einem Sonntag stattfand. Er hielt es für richtiger, den Sonntag in einer Kirche zu verbringen, was er auch tat. Statt zu laufen und sich für den Wettkampf zu qualifizieren, predigte er.
Die Presse kritisierte ihn scharf, aber aus der Kritik wurde Begeisterung, als er lief - und mit einem Weltrekord siegte - in der 400m-Disziplin, einer Strecke, für die er so gut wie nie trainiert hatte. Niemand hatte mit einer solchen Leistung gerechnet.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen